Die Bundesvereinigung Trans* fordert die Bundesregierung auf, ausdrücklich sogenannte Konversionstherapien für trans* Menschen zu verbieten. „Geschlecht ist keine Krankheit!“ sagt dazu Dr. Adrian Hector, Geschäftsführender Vorstand der Bundesvereinigung Trans*. Jeder ‚Umpolungsversuch‘ ist ein Eingriff in die sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung.
Noch immer gehen manche Ärzt_innen besonders bei trans* Kindern und -Jugendlichen nach dem Motto vor: ‚Du bist nicht trans*! Aber wir können aus dir einen ordentlichen Schwulen oder eine ordentliche Lesbe machen.‘ Solche ‚Therapien‘ führen zu Suizidversuchen und Suiziden. Zum Schutz der Betroffenen fordern wir die zuständigen Behörden auf, bei diesen Ärzt_innen und Therapeut_innen den Entzug der Berufserlaubnis zu prüfen.“
In therapeutischen Sitzungen werden trans* Kindern und Jugendlichen nach wie vor die Spielzeuge des sogenannten Gegengeschlechtes weggenommen und ein dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht konformes Verhalten belohnt. Dies geschieht nicht nur bei religiös motivierten ‚Heiler_innen‘ sondern bei in medizinischen Fachgesellschaften organisierten Psychiater_innen und Psycholog_innen, bezahlt von den Krankenkassen.
Wir rufen die neu gegründete Fachkommission auf, die Belange von trans* Menschen in ihrer Arbeit zentral zu berücksichtigen und trans* Verbände anzuhören. Außerdem ist die Selbstvertretung von trans* Menschen so zu stärken, dass sie nicht in die Minderheitsposition geraten.
Die Bundesvereinigung Trans* unterstützt unter diesen Bedingungen die Bundesratsinitiative der Länder Hessen, Berlin, Bremen, Saarland und Schleswig-Holstein zum Verbot von Konversionstherapien und fordert die Bundesregierung auf, statt trans*feindlicher ein ausreichendes und kompetentes Angebot von trans*positiven Therapien sicherzustellen. Besonders ihre Geschlechtsidentit hinterfragende Kinder und Jugendliche müssen bei einem Coming-Out Angebote finden, die ihren ganz persönichen Entwicklungsweg einer geschlechtlichen Identität positiv wertschätzen und ergebnisoffen unterstützen.
Die Presseerklärung gibt es als PDF zum Download.