Die ICD (International Classification of Diseases and Related Health Problems) dient weltweit zur Katalogisierung von Diagnosen. Die derzeit gültige Fassung ICD-10 wird aktuell überarbeitet und die ICD-11 soll 2018 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verabschiedet werden. Die Bundesvereinigung Trans* hat sich an der Kommentierung des ICD-11 Beta Entwurfs beteiligt.
Dazu erklärt Nicole Faerber, Sprecherin der AG-Gesundheit der BVT*:
„Wir begrüßen ausdrücklich, dass Diagnosen, die die Grundlage für geschlechtsangleichende medizinische Maßnahmen darstellen, aus dem Kapitel für ‚psychische Störungen und Verhaltensstörungen‘ entfernt werden. Wir fordern außerdem dazu auf, dass die durch die ICD-10 bestehende Psychopathologisierung von Trans* Personen beendet und weitere oder erneute Psychopathologisierung aktiv verhindert wird. Wir bewerten positiv, dass die veralteten Diagnosen des ‚fetischistischen Transvestitismus‘ und ‚psychische Verhaltensstörungen‘ ersatzlos gestrichen werden. Denn diese Diagnosen verfolgen keinen klinischen Zweck, sondern gefährden Menschen durch unnötige Stigmatisierung. Wir fordern außerdem die unnötige Diagnose für Kinder und Jugendliche vor der Pubertät zu streichen.“