Die vom Bundesverband Trans* (BVT*) veranstaltete Fortbildungsreihe bildet in vier Modulen Mitarbeitende aus psychosozialen Beratungsstellen für einen wertschätzenden und sicheren Umgang mit ratsuchenden trans* Personen fort. Die Teilnehmenden erhalten Einblicke in die vielfältigen trans*, de-trans* und nichtbinären Lebenswelten und die sich daraus ergebenden Beratungsanliegen. Die Teilnehmer*innen bekommen ein fundiertes Wissen sowie Anregungen zur Selbstreflexion zur Verfügung gestellt, um den Ratsuchenden professionell begegnen zu können.
Die Fortbildungsreihe richtet sich an Menschen, die bereits professionelle Beratung durchführen und ihre Expertise für die Beratung von trans* Personen und ihren Angehörigen entwickeln und vertiefen wollen. Eine eigene trans* und nicht-binäre Biografie betrachten wir dabei als begrüßenswerte Kompetenz.
Das Ziel der Fortbildung ist es, dass Fachkräfte aus allgemeinen psychosozialen Beratungsstellen und auch Trans*beratungsstellen nach dem Besuch der Fortbildung trans* Menschen kompetent beraten können.
Die Buchung einzelner Module ist nicht möglich.
Die Teilnahme an allen Modulen ist Voraussetzung für den Erhalt des Zertifikates.
Modul I: Was ist Trans*geschlechtlichkeit – Einstieg in das Thema
14.-16.04.2025
Um trans* Personen kompetent beraten zu können, braucht es Wissen und Selbstreflexion zu trans* und nichtbinären Lebenswelten. Daher geht es im Einführungsmodul um Vielfalt geschlechtlicher Identitäten, um Trans*geschlechtlichkeit und geschlechtliche Nichtbinarität in unserer Kultur, um menschenrechtliche Aspekte und die Folgen von Diskriminierungserfahrungen.
Eine kritische und ressourcenorientierte Reflexion der eigenen Geschlechterbilder und geschlechtsspezifischen Biografie sind wichtige Voraussetzungen für eine wertschätzende beraterische Haltung.
Modul II: Medizinisches Fachwissen zum Thema Trans* & Trans*-Gesundheitsversorgung
26.-28.05.2025
In diesem Modul geht es um vertieftes Wissen zu medizinischen Transitions- und De-transitionsschritten, Gerechtigkeitsdefizite in der Trans*-Gesundheitsversorgung und medizinethische Überlegungen. Inhalte sind die Möglichkeiten der Versorgung von Jugendlichen und Erwachsenen, nicht-binäre Versorgungsbedürfnisse und De-Transitionsanliegen. Dabei werden die unterschiedlichen medizinischen Leitlinien genauso angesprochen, wie die Vorgaben der Krankenkassen und des Medizinischen Dienstes.
Modul III: Rechtliches Fachwissen zum Thema Trans*
27.-29.06.2025
Grundlagenwissen zu rechtlichen Bestimmungen bezüglich trans*geschlechtlicher Lebensweisen ist notwendig für die Beratungspraxis, da viele Lebensbereiche durch spezifische Gesetzesvorgaben geregelt sind und Teil der Beratungsanliegen. Insbesondere die Anwendung des Selbstbestimmungsgesetzes (SBGG) und des Personenstandsgesetz (PStG) stehen im Mittelpunkt, aber auch Regelungen zum Abstammungsrecht, dem Kinder- und Jugendhilfe(stärkungs)gesetz (KJHG, KJHSG), wie auch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Hinzu kommt die Vermittlung von Beratungswissen bezüglich der Kostenübernahme medizinischer Leistungen durch die Krankenkassen.
Modul IV: Vertiefungsmodul und Praxisreflexion zur Trans*-Beratung
15.-17.09.2025
Beim Modul Praxis und Vertiefung geht es um die Anwendung des bisher Erlernten, die Integration in die persönliche Beratungspraxis und die Vertiefung von Lernfeldern, die bisher noch nicht ausreichend berücksichtigt werden konnten wie beispielsweise die Angehörigenberatung. Die Vorstellung eigener Fallarbeit kann der Reflexion dienen und die Beratungspraxis weiterentwickeln.