Die Anmeldung zu unserer OnlineKonferenz „Trans*freundlichkeit als Standortfaktor: Trans* Personen erfolgreich an das eigene Unternehmen binden“ ist gestartet. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier:
https://eveeno.com/arbeitsmarkt_2022
Mehr zur Tagung: Keynotes, Impulsvorträge und Werkstätten für Personaler*innen und Arbeitgeber*innen
Online über Zoom am 24.02.2022 von 10 bis 17 Uhr (offenes Forum mit festgelegten Werkstatt-Zeiten)
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Gerne können Sie auch ausschließlich zu einer Werkstatt kommen.
Durch ihre Erfahrungen im Rechts- und Medizinsystem und durch das Navigieren trans*feindlicher Umfelder erwerben trans* Personen viele Kompetenzen, die auch im beruflichen Alltag wichtig sind: Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen, zielgruppengerechte Kommunikation oder auch Kommunikation in Konfliktsituationen und Krisen. Das macht sie zu wertvollen Mitarbeiter*innen.
Werden trans* Personen im Rahmen von Mitarbeitenden-Bindung gezielt angesprochen, hat das Vorteile für beide Seiten: Unternehmen erhalten kompetente Fachkräfte, weniger Wissen geht verloren und Arbeitnehmer*innen haben weniger Karrierebrüche durch den Verbleib bei dem*der selben Arbeitgeber*in.
Die diesjährige Transvisible-Tagung dreht sich aus diesem Grund um das Thema Mitarbeitenden-Bindung: Wie können Unternehmen trans* Personen an sich binden? Welche Anreize sollten gesetzt und welche Lebensumstände mitgedacht werden? Wie können Unternehmen Umstände, die trans* Personen zum Gehen bewegen, gezielt abbauen? Wie kann ein Unternehmen ein trans-unterstützender Ort werden und wie wird das nach außen kommuniziert?
Am 24.02.2022 beantworten oder bearbeiten wir diese und weitere Fragen in Impulsvorträgen und mehreren Werkstätten, die ganz praktische Themenfelder rund um das Thema Mitarbeitenden-Bindung, Transition im Job und weitere personalpolitische Themen aufgreifen. Eingeladen sind Personaler*innen, Betriebsräte, Personalräte, LSBTIQ-Netzwerke, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte sowie weitere unternehmensinterne Gremien wie Schwerbehindertenvertretung, Jugend- und Auszubildendenvertretungen uvm.
Für die Teilnahme ist eine Voranmeldung notwendig. Anmeldeschluss ist der 23.02. um 12 Uhr.
PROGRAMM
10 Uhr Begrüßung
Durch Gabriel_Nox Koenig, Tagungsleitung und zuständig für den Bereich Trans* und Arbeitsmarkt und K* Stern, (ohne Pronomen), Trans*Beratung, Trainer_in für geschlechtliche Vielfalt und Resilienz, Agile Coach mit langjähriger Berufserfahrung in der Digitalwirtschaft
10.15 Uhr Keynote von Stefan Kiefer, Geschäftsführer der Charta der Vielfalt
Die Charta der Vielfalt ist eine Arbeitgebendeninitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Ziel der Initiative ist es, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Arbeitswelt in Deutschland voranzubringen. Sie wurde im Dezember 2006 ins Leben gerufen
10.40 Uhr Keynote von Lena Balk
Lena Balk, geb. 1966, MA (wirtschafts- und Organisationspsychologie), Doktorandin Sozialwissenschaften an der Universität Vechta. Lena Balk gründete 1993 das Softwareunternehmen windata GmbH & Co.KG und war bis 2019 für die Bereiche Personal, Finanzen, Marketing und Organisation verantwortlich. Seit 2019 ist Lena Balk als selbstständige Unternehmensberaterin und unabhängig Forschende im Bereich „Geschlechtliche Vielfalt in der Arbeitswelt“ tätig
11 Uhr Impulsvortrag von Gabriel_Nox Koenig
Gabriel_Nox Koenig, Tagungsleitung und zuständig für den Bereich Trans* und Arbeit
Werkstatt 1: Trans*Wege als Ressource für das eigene Unternehmen nutzen
Die Werkstätten finden von 11.30 bis 13 Uhr und 14 Uhr bis 15.30 Uhr statt.
Mit K* Stern, Trans*berater_in und Agile Coach
Resiliente Unternehmen gelingt immer wieder die Anpassung an sich wandelnde Marktbedingungen, zunehmende Digitalisierung und andere Veränderungen. Sie gestalten diese Transitionen fortlaufend. Viele Betriebe möchten dafür Fachkräfte an sich binden, die sich engagiert und ausdauernd für die Unternehmensziele einsetzen, Veränderungen aktiv gestalten können, Führungskompetenz beweisen, für ihre Ideen und ihr Handeln einstehen oder im Team kreative Lösungen für knifflige Fragestellungen finden.
Mit welchen wertvollen Lebens- und Transitionserfahrungen und Kompetenzen können trans* und nicht-binäre Menschen Ihr Unternehmen möglicherweise bereichern? Wie können Sie diese in Ihrem Unternehmen fruchtbar machen?
Werkstatt 2: Bindung von trans* Mitarbeitenden aus HR-Perspektive
Die Werkstätten finden von 11.30 bis 13 Uhr und 14 Uhr bis 15.30 Uhr statt.
Von Caro* Dinsel (Pronomen they/them/ Caro*) arbeitet freiberuflich als Trainer_in im Bereich Diversity-Sensibilisierung und hat viel HR-Erfahrungen in verschiedenen organisationalen privatwirtschaftlichen und öffentlichen Kontexten sammeln können
In Zeiten des Fachkräftemangels kann es sich keine Organisation mehr leisten, fähige Mitarbeitende zu verlieren. Mitarbeitendenbindung wird immer wichtiger. Es gibt viele Möglichkeiten, Mitarbeitende, die sich in Transition befinden oder trans* sind, als HR Businesspartner oder in einer anderen vermittelnden Personaler*innenrolle, zu unterstützen. In dieser Werkstatt gehen wir die einzelnen Facetten von Mitarbeitendenbindung durch und beantworten FAQs, die trans* und transitionierenden Mitarbeitenden helfen, sich wohl zu fühlen. Außerdem werden Ihnen in dieser Werkstatt konkrete Handlungsempfehlungen und Strategien für Teams und Führungskräfte mitgegeben, die zu mehr Sicherheit in Ihrer HR-Rolle beitragen können.
Werkstatt 3: Transition am Arbeitsplatz: Wie unterstützende Unternehmen Fachkräfte erfolgreich an sich binden
Die Werkstätten finden von 11.30 bis 13 Uhr und 14 Uhr bis 15.30 Uhr statt.
Von Gabriel_Nox Koenig, Tagungsleitung und zuständig für den Bereich Trans* und Arbeit
In dieser Werkstatt sprechen wir über die Herausforderungen, vor die eine Transition ein Unternehmen stellen kann: Wie soll die Person von nun an angesprochen werden? Wo kann der selbstgewählte Name, wo muss der Passname vermerkt werden? Wie kann die Toilettensituation gestaltet werden?
Aus Angst, dass die Beantwortung dieser Fragen mit Diskriminierung einhergeht, entscheiden sich nach wie vor viele trans* Personen dafür, in Arbeitslosigkeit zu transitionieren. Unternehmen verlieren auf diese Weise Fachkräfte, trans* Personen müssen oft Verdiensteinbußen und Karriereknick hinnehmen.
In dieser Werkstatt sprechen wir daher sehr praxisnah über die zentralen Punkte einer Transition am Arbeitsplatz und bieten Umgangsstrategien, die Ihnen helfen, die aufkommenden Fragen souverän zu beantworten.
Werkstatt 4: Spitze Bemerkungen und schräge Blicke? – Umgang mit Mikroaggressionen am Arbeitsplatz
Die Werkstätten finden von 11.30 bis 13 Uhr und 14 Uhr bis 15.30 Uhr statt.
Von Kalle Hümpfner, Fachreferent*in für gesellschaftspolitische Arbeit des BVT*
Aktuelle Studien zur Diskriminierung am Arbeitsmarkt berichten, dass trans* Personen im Job überdurchschnittlich häufig Abwertungen erfahren. Doch wo fängt eine Beleidigung, Anfeindung oder Abwertung eigentlich an? Vermeintlich kleine diskriminierende Gesten werden Mikroaggressionen genannt. Auf Dauer können sie zur Belastung werden und zu Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, erhöhtem Stress oder Burn-out führen. Als Arbeitgeber*in ist es daher wichtig, sich zu fragen, wie möglichst proaktiv ein respektvolles Miteinander gestaltet werden kann.
In dieser Werkstatt wird eingangs das Konzept von Mikroaggressionen und dessen Bedeutung für den Arbeitsmarkt erläutert. Daran anknüpfend werden gemeinsam Maßnahmen diskutiert, wie ein trans*freundliches Arbeitsklima geschaffen werden kann.
Werkstatt 5: Dresscodes und Geschlechternormen – unbeabsichtigter Diskriminierung effektiv begegnen
Die Werkstätten finden von 11.30 bis 13 Uhr und 14 Uhr bis 15.30 Uhr statt.
von Marek Sancho Höhne und Eric Llaveria Caselles
Arbeitsplätze sind durch binär vergeschlechtlichten Vorstellungen von professionellem Aussehen und Dresscodes geprägt, nach denen sich Mitarbeiter*innen zu richten haben. Gerade das Aussehen von trans*, inter* und (anderen) abinären Beschäftigen entspricht diesen Erwartungen nicht immer. Daraus entstehen Konflikte und diskriminierende Situationen – häufig bereits in den Einstellungsverfahren. Ein inklusives Arbeitsklima im Unternehmen wird aber auch davon bestimmt, wie entschlossen Personalverantwortliche und die Leitung den entstehenden Unsicherheiten und Konflikten begegnen.
In dieser Werkstatt erläutern wir die Verbindung von professionellem Aussehen mit geschlechternormativen Vorstellungen und deren Auswirkungen auf geschlechterdiverse Mitarbeitende. Wir erarbeiten Maßnahmen mit denen sie Diskriminierungsvorfällen, Konflikten und Unverständnis präventiv und nachhaltig begegnen und Ihren Arbeitsplatz geschlechterdiversitätsinklusiv gestalten können. Teilnehmende der Werkstatt sind dazu eingeladen, Fragen und Anliegen aus ihrem Arbeitsalltag einzubringen.
Werkstatt 6: Out und Proud – gemeinsam mit den Mitarbeitenden: Wie können wir von den biografischen Kompetenzen trans* und nichtbinärer Personen profitieren?
Die Werkstätten finden von 11.30 bis 13 Uhr und 14 Uhr bis 15.30 Uhr statt.
Mari Günther, Fachreferentin für Beratungsarbeit des BVT*
In dieser Werkstatt sprechen wir darüber, welche Vorteile es einem Unternehmen bringt, die Transitionen ihrer Mitarbeitenden zu begrüßen und zu unterstützen.
Wir sprechen über die wertvollen Ressourcen von trans* Mitarbeitenden: Trans* und nicht-binäre Mitarbeiter*innen können verschiedene Kompetenzen wie z.B. kommunikative Fertigkeiten in unterschiedlichen Feldern, die Fähigkeit, Perspektiven zu wechseln und auch eine gewisse Unerschrockenheit vor Veränderungen in ihre berufliche Tätigkeit einbringen.
Wir sprechen aber auch darüber, welche Vorteile es bringt, als Unternehmen sichtbar hinter den eigenen trans* Mitarbeitenden zu stehen und selbstbewusst mit deren Transitionsprozessen umzugehen: trans* Personen, die bisher ein Coming-out scheuten, werden im Unternehmen gehalten. Mitarbeitende, die ein modernes Unternehmen suchen, werden von der Offenheit des Unternehmens angezogen.
16 bis 17 Uhr Austausch zu den Ergebnissen der Werkstätten und Abschluss
Für die Teilnahme ist eine Voranmeldung notwendig: Zur Anmeldung »
Die Transvisible-Konferenz fand zum ersten Mal im Januar 2021 statt. Die erste Konferenz war eingebunden in das EU-Projekt „Transvisible“, das in den Jahren 2019 und 2020 durchgeführt wurde. Neben dem Bundes-verband Trans* waren vier weitere Organisationen aus vier anderen EU-Staaten beteiligt. Das EU-Projekt wurde vom Erasmus+ Programm der Europäischen Union gefördert. Der Bundesverband Trans* setzt die Arbeit am Thema nach Ende des EU-Projektes fort – nun mit Unterstützung des Bundesprogramms Demokratie Leben!
Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung.